In unserer Kultur sind das Sterben und der Tod oft Tabuthemen. Wir wissen, wenn wir ein Tier aufnehmen, dass es irgendwann wieder gehen wird. Und dennoch befassen wir uns meist nicht damit, ist es doch zu schmerzhaft.
In der Natur sterben Tiere oft einsam und zurückgezogen. Unsere geliebten Haustiere sind für uns jedoch wie Familienmitglieder, welche im Sterbeprozess eine liebevolle Unterstützung brauchen. Wenn wir uns im Vorfeld mit dem Sterbeprozess auseinander setzen, können wir uns dafür öffnen und unsere Tiere besser begleiten. Jeder Tierbesitzer wünscht sich, dass sein Tier friedlich einschläft. Dennoch werden die meisten Tiere eingeschläfert. Ich möchte den Sterbeprozess hier näher erläutern, jede Sterbephase ist durch bestimmte Erscheinungsformen gekennzeichnet.
Die fünf Elemente:
sind die Basis des Lebens. Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther. Darauf beruht unsere gesamte Existenz. Sowohl bei uns Menschen, als auch bei unseren geliebten Vierbeinern. Diese fünf Elemente, die den Körper während des Lebens erhalten, lösen sich während des Sterbeprozesses auf. Während dieser Phasen gibt es körperliche und psychische Veränderungen, die Auflösung der Elemente erfolgt schrittweise. Die Sterbephasen können unterschiedlich lange dauern.
In der 1. Wandlungsphase ("Die Elemente geraten in Bewegung.") werden die Sinneswahrnehmungen unserer Haustiere schwächer. Sie können Eindrücke nicht mehr so gut wahrnehmen und verarbeiten. Dadurch können sie orientierungslos wirken. Die Waage zwischen Leben und Tod beginnt zu schwingen.
In der 2. Wandlungsphase ("Die Erde geht in das Wasser ein.") bemerken wir eine Änderung im Fressverhalten unserer Vierbeiner. Sie fressen weniger, können häufiger Erbrechen und Durchfall bekommen. Man sollte sie hier nicht Zwangsfüttern!
In der 3. Wandlungsphase ("Das Wasser geht in das Feuer ein.") wird der materielle Leib abgeschüttelt, dies kann für das sterbende Tier anstrengend sein. Auch Krämpfe, ein Aufbäumen oder Schreien können vorkommen - die letzten Energien werden verbraucht.
In der 4. Wandlungsphase ("Das Feuer geht in die Luft ein.") kommt es oft zu Veränderungen der Körpertemperatur. Obwohl sich das Tier äußerlich bereits kalt anfühlt, kann ihm innerlich sehr heiß sein und es legt sich an kühle Plätze. In dieser Phase sollten wir - wie in allen anderen Phasen auch - Ruhe bewahren und unser Tier so gut es geht unterstützen.
In der 5. Wandlungsphase ("Die Luft geht in den Äther ein.") wird die Atmung flacher, das Einatmen kürzer, das Ausatmen länger. Nun kommen die Körperfunktionen letzten Endes zum Stillstand. Auch wenn die äußere Atmung bereits verebbt ist, braucht es noch eine gewisse Zeit, bis die "innere Atmung" zum Stillstand kommt. Damit ist die Zellatmung gemeint und die vollkommene Trennung von Körper und Bewusstsein.

In all diesen Phasen können wir unsere Haustiere mit unserer Präsenz, homöopathischen Mitteln und auch mit Atemübungen unterstützen.
Denn durch das Einschläfern wird dem Tier die Möglichkeit genommen, all diese Phasen zu durchleben - wie es die Natur vorgesehen hat. In manchen Fällen ist dies zu schmerzhaft für das Tier oder den Besitzer, da erscheint eine Euthanasie als einziger Ausweg.
Wie man auch beim Menschen weiß, sind Krämpfe, Schreien oder auch Stöhnen nicht immer Schmerzanzeichen. Gerade in den letzten Phasen reguliert der Körper sein Schmerzempfinden oft selbst.